Hilfe, Wespen!

Jetzt fallen sie wieder im Trupp über Kuchen, Limonade und alles Süße her, als gäbe es keine Alternative: Wespen. Und genau so ist es auch. Ausgewachsene Wespen brauchen Zucker – und zwar als „Flugbenzin“. Da es um diese Zeit bereits an natürlichen Futterquellen wie Blütennektar mangelt, bedienen sie sich eben auch an Pflaumenkuchen, reifem Obst und Marmelade. Die Wespenlarven dagegen benötigen Eiweißnahrung. Deshalb fangen die Arbeiterinnen auch fleißig Fliegen, Raupen und andere Insekten, um sie damit zu füttern.
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Trotzdem: Wespen am  Kaffeetisch nerven. Für Gartenfreunde, die öfter am gleichen Platz im Freien Kaffee trinken, gibt es deshalb einen Tipp: Probieren Sie es mit einer Ablenkungsfütterung! Wespen lassen sich regelrecht trainieren, nur noch Zuckerwasser zu trinken, das man ihnen etwas abseits vom Kaffeetisch anbietet. Zunächst stellt man beispielsweise einen Blumenuntersetzer mit Zuckerwasser direkt neben den Tisch auf einen Hocker. Sobald die Wespen die bequeme Futterquelle, von der sie nicht verscheucht werden, entdeckt haben und regelmäßig aufsuchen, wird  der Hocker im Laufe des Kaffeetrinkens immer weiter weg gerückt, bis zu einem Platz, wo das flache Schälchen stehenbleiben soll. Wichtig ist, die Flugrichtung der Wespen zu  beobachten, damit die Anflugschneise nicht über den Kaffeetisch verläuft.

Beim nächsten Mal wird das Zuckerwasser schon vor dem Kaffeetrinken an seinen ausgesuchten Platz gestellt. Nach zwei, drei Versuchen steuern die Wespen in der Regel nur noch die bequeme Futterquelle an, und der Gartenfreund/die Gartenfreundin hat Ruhe  vor den Plagegeistern.

Wichtig ist es, das Schälchen nach der Mahlzeit sofort wieder zu entfernen. Die pfiffigen Insekten lernen so, dass es nur dann etwas für sie gibt, wenn der Kaffeetisch gedeckt ist. Ließe man den Futternapf stehen, würde es sich bei sämtlichen Wespen in der Umgebung „herumsprechen“, dass da eine Dauerzuckerquelle existiert. Man würde sich vor ungebetenen Gästen wohl kaum noch retten können.

Auch mit einem Wassersprühstrahl aus einer Sprühflasche können Wespen erfolgreich konditioniert werden. Wichtig hierbei ist, eine Sprühflasche mit einer auffälligen Farbe zu verwenden. Die Insekten lernen schnell, den Zusammenhang zwischen dem auffällig gefärbten Objekt und dem für sie bedrohlichen Sprühstrahl herzustellen. Wasser auf den Netzflügeln macht die Insekten nämlich manövrierunfähig und stellt für sie eine lebensbedrohliche Situation dar. Schon nach wenigen Tagen genügt es, die Flasche auf den Tisch zu stellen. Ursache und Wirkung haben sich nämlich ebenfalls schnell im Wespenvolk „herumgesprochen“.

 

Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V.
Bilder: Tom Wagner / Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V.
Link: www.kleingarten-bund.de